Der HSV ist der Gejagte

Der HSV ist der Gejagte

9. Oktober 2019 Aus Von hoff

Am Samstag, 12. Oktober, beginnt für den Hülser SV die neue Rollhockey-Zweitligasaison. Wieder einmal gab es viele Veränderungen – in der Liga, bei den Gegnern, aber auch im Kader des HSV. Richtige Favoriten sind schwer auszumachen, aber die Hülser stehen nach dem Titelgewinn im Vorjahr natürlich unter besonderer Beobachtung. Hier eine kleine Vorschau auf die neue Saison:

Erster Gegner ist am Samstag die SGR Darmstadt. Anpfiff der Partie ist um 16.00 Uhr in der heimischen Bonhoefferhalle. Die Darmstädter sind eines von nur zwei Teams, mit denen man sich bereits in der letzten Saison in der 2. Bundesliga gemessen hat. Verblieben ist neben dem HSV und Darmstadt ansonsten nur der ERSC Schwerte. Die übrigen Konkurrenten der Vorsaison haben sich entweder aus dem Spielbetrieb zurückgezogen oder treten nun – aufgrund des freiwilligen Aufstiegs-Verzichts der Hülser – in der höchsten deutschen Spielklasse an. Neu hinzukommen nur der Absteiger SC Bison Calenberg und der Liga-Neuling RSG Berlin, sodass in der Saison 2019/20 leider nur fünf Teams in der 2. Bundesliga antreten. Dies bedeutet für die Grün-Weißen, dass insgesamt nur acht reguläre Ligaspiele anstehen. Im Anschluss treten die besten vier Teams in den Play-Offs im Modus „Best of three“ an.

Hier will der HSV natürlich auch mit von der Partie sein, schließlich tritt man als Titelverteidiger an und möchten diesen Erfolg gerne wiederholen. Die Leistungsstärke der einzelnen Mannschaften ist aber nur sehr schwer einzuschätzen, sodass die Vergabe einer Favoritenrolle schwerfällt. Die Teams aus Darmstadt und Schwerte kennt der HSV noch vom Vorjahr. Hier haben sich die Hülser in den meisten Vergleichen recht schwergetan, konnten sie aber dennoch für sich entscheiden. Entsprechend vorgewarnt ist man auf Seiten der Hülser. Absteiger Calenberg dürfte sicherlich einer der ärgsten Konkurrenten im Titelkampf werden, verfügt das Team doch über große Bundesliga-Erfahrung und konnte sich in der Breite noch einmal verstärken. Einzige Unbekannte der Liga ist das Team aus Berlin, eine Spielgemeinschaft aus zwei Vereinen, die in den letzten Jahren im bundesweiten Ligabetrieb nicht in Erscheinung trat. Schwer möglich, die Stärke dieses Teams realistisch einzuschätzen. Das erste Spiel der neuen Saison verlor Berlin jedenfalls mit 3:6 zuhause gegen Calenberg.

Neben dem Ligabetrieb startet der HSV auch wieder im DRIV-Pokal. Hier haben die Hülser gute Erinnerungen an das starke Spiel im Vorjahr, als man gegen Rekordmeister Walsum nur unglücklich mit 2:4 ausschied. In diesem Jahr haben die Hülser ein Freilos für die erste Runde und treffen im Viertelfinale auf den RSC Cronenberg oder die IGR Remscheid. Ein spannendes Heimspiel gegen einen starken Bundesligisten zu Beginn des Jahres 2020 ist also wieder garantiert.

Erhebliche Personalprobleme plagten den HSV in der Vorbereitung auf die neue Saison. Daher konnte die Vorbereitung erst recht spät beginnen, sodass man erst seit wenigen Wochen mit voller Mannschaftsstärke im Trainingsrhythmus steht. Dies soll aber keinesfalls ein Nachteil für den Ligaauftakt am Samstag sein, schließlich waren die Einheiten seither daher umso intensiver. Einige gestandene Spieler mussten aus beruflichen, studientechnischen oder verletzungsbedingten Gründen kürzertreten, sodass wieder einmal viel Erfahrung verloren ging. Besonders auf der Torhüterposition klaffte hier lange ein großes Loch, das es zu füllen galt. Letztlich konnte hier zum Glück mit dem U17-Meistertorhüter von 2016, Luc Vroomen, ein starker Ersatz aus den Niederlanden zurückgewonnen werden. 

Darüber hinaus wurde die Trainingsgruppe deutlich vergrößert, denn zusammen mit der 1. Mannschaft trainiert nun auch fest die Hülser U17. Auf diese Weise kann ein Trainingsbetrieb der „Ersten“ auch bei einigen Ausfällen sichergestellt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die U17-Spieler so gezielt an den Seniorenbereich herangeführt werden. Gut möglich, dass der ein oder andere Spieler im Laufe der Saison schon Zweitligaluft schnuppern darf. Die Zusammenarbeit beider Teams klappte auf Anhieb. Ein weiterer Pluspunkt für den Kader ist, dass sowohl Spieler der 2. Mannschaft als auch ehemalige Spieler wieder für die „Erste“ überzeugt werden konnten.

Nik Fichtner übernimmt auch in dieser Saison die Rolle des Spielertrainers und wird seine Erfahrung an die Jüngeren weitergeben und als Führungsspieler fungieren. Stammtorhüter Marcell Hass wird, sofern es seine Schulterverletzung zulässt, weiterhin das Tor hüten und ansonsten als Torwarttrainer seine jüngeren Kollegen unterstützen.

Wohin die Reise diesmal geht, wird sich also erst nach den ersten Spielen zeigen. Das Ziel „Titelverteidigung“ haben die Hülser aber fest im Visier. Wichtig hierfür wird es sein, deutlich mehr Konstanz in das eigene Spiel zu bringen. Im Vorjahr gelang es nur in wenigen Spielen, über die vollen 50 Minuten das Potential abzurufen und gleichmäßig den Gegner unter Druck zu setzen.